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OGP 2023 – 50 Years of speed

Kleine Flitzer aus den Nachwuchsklassen der 50er Jahre mischten sich mit bulligen Sportwagen und Prototypen, deren Sound und Performance noch heute Begeisterung auslösen, auf der Strecke. Mancher Zuschauer traute seinen Augen kaum: Fahrzeuge, die normalerweise sicher in privaten Sammlungen oder Museen standen, durften hier wieder Rennen fahren. Kein Wunder also, dass viele Läufe bis auf den letzten Platz ausgebucht waren – die Veranstaltung hatte sich in fünf Jahrzehnten längst selbst zum Klassiker entwickelt.

Ein besonderes Highlight war das Rennen der Sportwagen bis 1965. Der erste Lauf am Samstagabend setzte den Ton für ein aufregendes Wochenende. Rund vier Dutzend Fahrzeuge standen an der Startlinie: Porsche und die berühmten „Flügeltürer“-Mercedes kämpften gegen Aston Martin, Lotus, Maserati und Ferrari – ein Schaulaufen, das die Herzen von Autoenthusiasten höher schlagen ließ. Wer einmal die rasant aufeinanderfolgenden Kurven dieser Klassiker gesehen hatte, wusste sofort, warum viele sie zu den schönsten Rennwagen zählen, die je gebaut wurden.

Noch spektakulärer wurde es bei den CanAm & Sportscars / Group-C-Classics: Modelle von McLaren, Lotus und Lola demonstrierten eindrucksvoll, wie schnell sich die Sportwagenklasse weiterentwickelte – und das nicht nur optisch, sondern vor allem durch atemberaubenden Sound und Performance.

Die Historie der Formelwagen nahm im Programm viel Raum ein. Über 40 kleine Flitzer, die Formel-Junior-Fahrzeuge der Jahre vor 1963, zeigten eindrucksvoll, wie die Rennwagen einst ihre Motoren noch hinter den Fahrer verlagerten und damit einen entscheidenden Schritt in der Evolution des Rennsports machten. Etwas jüngere Nachwuchsformeln traten im AvD Historic Race Cup an: Über 30 Fahrzeuge aus Formel 2, Formel Ford und ähnlichen Serien, die zwischen Mitte der 70er- und Ende der 80er-Jahre Rennen fuhren, füllten die Strecke mit ihrer Dynamik.

Wer die britische HSCC Formula 2 erlebte, bekam die Formel-2-Rennwagen der 70er-Jahre in Bestform zu sehen. Historisch noch weiter zurück ging die HGPCA (Historic Grand Prix Cars Association) mit fast 50 Rennwagen der Formel-1-Vor- und Frühgeschichte. Besonders spannend: Am Samstag traten Frontmotor- und Heckmotor-Fahrzeuge getrennt an, um sich am Sonntag zu einem riesigen Feld zu vereinen. Die legendären Maserati 250 F, Ferrari 246 Dino und andere Ikonen der Frontmotor-Ära trafen so auf frühe Formel-1-Wagen von Cooper, Lotus und Brabham.

Ein weiteres Highlight für Fans historischer Formelwagen waren die Demo-Läufe am Samstag und Sonntag: Hier gab es Formel-1- und Formel-2-Fahrzeuge zu sehen, von bekannten Marken wie Ferrari und Dallara bis hin zu seltenen Rennwagen kleinerer Schmieden wie Rial oder Maurer.

Auch in den Tourenwagen- und GT-Rennen ging es hoch her. Besonders das Rennen der „Goldenen Ära der Tourenwagen“ zog die Fans in seinen Bann. Hier traten alte Haudegen gegen legendäre Fahrzeuge an: Harald Grohs, Kris Nissen und Olaf Manthey pilotierten jeweils einen BMW E30 M3, Roland Asch und sein Sohn Sebastian saßen in Ford Sierra und Mercedes 190 Evo 1, Ex-DTM-Pilot Volker Schneider steuerte ebenfalls einen Sierra, und Kurt Thiim rollte im Volvo 240 GRA an den Start. Unter den fast 60 Startern fanden sich außerdem Audi, Alfa Romeo, Opel und viele weitere Klassiker, die die große Zeit der DTM prägten.

Nicht minder spektakulär war das DRM-Revival. Gruppe-5-Boliden wie Ford Turbo-Capris, Porsche 935 K3 oder BMW 320 Turbo führten das Feld der rund vier Dutzend Fahrzeuge der legendären Deutschen Rennsport-Meisterschaft an. Auch die FHR-Rennen präsentierten eine Bestbesetzung: In der HTGT („Historische Tourenwagen- und GT-Trophy“) und den Dunlop Gentle Drivers ’65 kämpften Ford GT40, frühe 911er-Porsche, BMW 2002, Alfa Romeo 1750 und viele andere Klassiker um die Plätze – und sorgten dabei für actionreiche Rennen, die das Publikum immer wieder begeisterten.

Imola Classic 2025

Imola Classic 2025

Ende Juli 2025 lag über Imola wieder dieser ganz besondere Klangteppich, den nur historische Rennwagen erzeugen können. Schon beim Betreten des Autodromo Enzo e Dino Ferrari mischte sich der Geruch von Benzin und warmem Öl mit dem typischen Klangbild: das heisere Ansauggeräusch einer Alfa Romeo TZ2, das wuchtige Donnern einer Porsche 917 oder das metallische Kreischen einer BMW 3.0 CSL. Nach sieben Jahren Pause war die Imola Classic zurück – und die Resonanz war überwältigend. Rund 230 Fahrzeuge aus den unterschiedlichsten Epochen füllten die Boxengassen, jedes einzelne mit einer eigenen Geschichte.

Besonderes Aufsehen erregte die Ferrari 512 BB/LM, Chassisnummer 34445. Schon ihr Auftritt in der Boxengasse sorgte für dichtes Gedränge. Lackiert im tiefen Rot, trug sie die Patina internationaler Einsätze: Daytona 1981, 1982 und 1983, Sebring 1982. Ihre bullige Präsenz erinnerte daran, wie kompromisslos Ferrari Ende der siebziger Jahre versuchte, die Berlinetta Boxer in den Langstreckensport zu überführen. Wer genau hinsah, entdeckte Spuren harter Rennen – kleine Lackabplatzer, blankgescheuerte Kanten. Nichts wirkte museal, diese Maschine war gebaut, um gefahren zu werden.

Der Zeitplan war dicht, die neun Starterfelder der Series by Peter Auto wechselten sich im Minutentakt ab. Mal erfüllten sich die Zuschauertribünen mit dem kehligen Chor der Vorkriegswagen, dann wieder mit dem tiefen Grollen der GTs aus den sechziger Jahren. Für viele war der Alfa Revival Cup das Sahnehäubchen: eine ganze Startaufstellung voll von Giulia Sprint GTA, GTAm und Giulia Super, organisiert von Canossa Events. Unter den Fahrern stach eine Persönlichkeit hervor, die in Imola ohnehin Kultstatus genießt: Arturo Merzario. Mit seinem markanten Cowboyhut und einem verschmitzten Lächeln stieg er in die enge Giulia Sprint GTA, als hätte er nie etwas anderes gemacht. Auf der Strecke fuhr er beherzt, manchmal quer, zur Freude der Zuschauer, die ihn mit Applaus und Rufen feierten.

Doch es gab auch Momente, die fast unwirklich wirkten. Als Erik Comas in seiner straßenzugelassenen Nissan R390 GT1 durch das Fahrerlager rollte, verstummten viele Gespräche. Das keilförmige, tiefblaue Geschoss wirkte wie ein Relikt aus einer anderen Zeit – Ende der neunziger Jahre, als die GT1-Klasse in Le Mans auf ihrem Höhepunkt war. Comas ließ es sich nicht nehmen, die R390 selbst über die Strecke zu jagen, und der V8-Biturbo, entwickelt in Zusammenarbeit mit TWR, füllte die Hügel rund um die Tamburello mit einem grollenden Echo. Für einen Moment war Imola 1998 wieder ganz nah.

Neben all dem Getöse und der Energie der Rennen bot der Park direkt neben der Strecke einen Kontrast voller Stille. Im Parco Acque Minerali, nur wenige Schritte von der Tamburello-Kurve entfernt, steht die Statue von Ayrton Senna. Bronze, lebensgroß, von Stefano Pierotti geschaffen. Sie zeigt Senna sitzend, nachdenklich, den Helm locker in der Hand. An diesem Wochenende waren die Stufen vor dem Denkmal bedeckt mit brasilianischen Fahnen, Fotos, Kerzen und kleinen Botschaften in vielen Sprachen. Manche Fans saßen einfach im Gras und blickten schweigend auf die Figur, andere legten Blumen nieder.

Die Atmosphäre dort war tief berührend. Während auf der Rennstrecke die Motoren heulten, herrschte am Denkmal eine stille Würde. Nur das Rascheln der Bäume im Wind, ab und zu ein leises Gespräch. Viele Besucher machten einen Zwischenstopp auf ihrem Weg vom Fahrerlager zum Parkeingang, als sei es selbstverständlich, dass ein Besuch in Imola nicht nur Motorenlärm, sondern auch Erinnerung bedeutet. Ergänzt wird das Denkmal durch ein farbenprächtiges Wandbild des brasilianischen Künstlers Eduardo Kobra, das Senna im Helm und am Steuer eines Karts zeigt – ein starkes Bild seiner Anfänge und seines ungebrochenen Ehrgeizes.

At the end of July 2025, Imola was once again filled with that unmistakable soundscape only historic racing cars can create. As soon as you entered the Autodromo Enzo e Dino Ferrari, the air was thick with the scent of warm oil and high-octane fuel, carried along by the symphony of engines: the sharp intake roar of an Alfa Romeo TZ2, the thunderous bellow of a Porsche 917, the metallic shriek of a BMW 3.0 CSL. After seven years of absence, the Imola Classic was back – and the response was overwhelming. Around 230 cars filled the paddock, each with its own story to tell.

One car drew particular attention: the Ferrari 512 BB/LM, chassis number 34445. Even standing still in the pit lane it caused a crowd to gather. Built in 1979, the car had competed at the 24 Hours of Daytona in 1981, 1982, and 1983, as well as at the 12 Hours of Sebring in 1982. Its deep red bodywork carried the patina of international endurance battles. Look closely and you could spot the details: tiny chips in the paint, worn edges polished by years of racing. Nothing about it felt museum-like – this was a machine meant to run, not to rest.

The weekend timetable was relentless, with nine Peter Auto grids taking to the circuit one after another. At times the grandstands vibrated to the rasp of pre-war machinery; moments later, the booming chorus of 1960s GTs took over. For many, the highlight was the Alfa Revival Cup: a full grid of Giulia Sprint GTA, GTAm, and Giulia Super models, organized by Canossa Events. Among the drivers, one figure stood out – a legend at Imola, Arturo Merzario. Wearing his trademark cowboy hat and a wry smile, he squeezed into the narrow cockpit of a Giulia Sprint GTA as if it were second nature. On track he drove with verve, sometimes sideways, to the delight of the crowd who cheered every lap.

There were also surreal moments. When Erik Comas rolled through the paddock in his road-registered Nissan R390 GT1, conversations fell silent. The low, wedge-shaped blue car looked like a time capsule from another era – the late 1990s, when GT1 machines ruled endurance racing. Comas himself took it onto the circuit for a demonstration run, and the V8 twin-turbo, developed in partnership with TWR, reverberated through the Tamburello hillsides with a deep, menacing growl. For a moment, 1998 felt very close again.

Away from the noise and energy of the races, just a short walk into the Parco Acque Minerali, visitors found a quieter but no less powerful symbol of motorsport history: the Ayrton Senna statue. Created by sculptor Stefano Pierotti, the bronze shows the Brazilian sitting, helmet in hand, in a reflective pose. On this weekend the steps around the monument were covered with Brazilian flags, photos, candles, and handwritten notes in many languages. Some fans sat silently on the grass, others laid flowers.

The atmosphere there was deeply moving. While engines screamed on the nearby circuit, at the monument there was only silence, broken by the rustling of trees and the occasional murmur of conversation. For many visitors, it seemed natural to pause here – a reminder that a trip to Imola is not only about racing, but also about memory. A nearby mural by Brazilian artist Eduardo Kobra added another dimension: Senna depicted both in his iconic helmet and at the wheel of a kart, a vivid image of his beginnings and his relentless drive.

Three Days of Full-Throttle Nostalgia at the Nürburgring

For three unforgettable days, the Nürburgring transformed into a living, breathing history book of motorsport – with around 39,000 spectators along for the ride. The BELMOT Oldtimer Grand Prix delivered a feast of classic racing for both die-hard fans and curious newcomers: from the polished chrome of pre-war icons to the thunderous roar of Formula 1 cars from the legendary Cosworth era. In between came the graceful curves of 1950s and ’60s GT and sports cars, the unmistakable silhouettes of DTM and DRM legends, and historic formula racers from the junior series. Even vintage racing and sports motorcycles made an appearance – turning the event into a colourful, fast-paced festival that not even the Eifel’s changeable weather could dampen.

Stars, Legends, and a Touch of Le Mans

This year’s programme was more diverse than ever – and the grids were bursting with talent. In the Golden Era Touring Cars, motorsport greats like Kris Nissen, Roland Asch, Kurt Thiim, Volker Strycek, and Altfrid Heger took the wheel, pushing their BMWs, Opels, and Mercedes machines to the limit, just as they did in their glory days.

One of the weekend’s most spine-tingling moments came on Saturday evening: the race for two-seater sports cars and GTs built up to 1971. When a Porsche 904 GTS, Mercedes 300 SL, Aston Martin DB4 GT, or Ferrari 250 GT SWB stormed through the twilight, the air was thick with the unmistakable magic of Le Mans in the Eifel.

The German Historic Automobile Championship (DAHM) races – including the HC ’65 and HC ’81 classes – delivered edge-of-your-seat action with a spectacular variety of touring cars, GTs, and sports cars. Another major highlight was the return of the Masters Racing Legends, featuring original Formula 1 machinery from the Cosworth era (1966–1985). Their raw, rasping 3-litre V8 soundtrack reverberated through the grandstands, evoking the golden age of Grand Prix racing.

New to the programme were the Supertouring Revival, the Golden Era Classic Cup with former Porsche Cup cars, and demonstration laps by historic motorcycles from the “Grab the Flag!” initiative. Together, they added an extra layer of variety – proving once again that historic motorsport is anything but stuck in the past.

Dijon Classic 2025

WENN DIE RENNSTRECKE LEGENDEN WIEDER ZUM LEBEN ERWECKT
60 Jahre Grand Prix de l’Âge d’Or auf dem Circuit Dijon-Prenois

Drei Tage lang wurde der Circuit Dijon-Prenois zum Zentrum automobiler Leidenschaft. Zur 60. Auflage des Grand Prix de l’Âge d’Or verwandelte sich die traditionsreiche Strecke in ein rollendes Museum, das Vergangenheit und Gegenwart des Motorsports eindrucksvoll miteinander verband. Rund 20.000 Besucher kamen, um 280 historische Rennwagen in Aktion zu erleben – flankiert von über 500 Sammler- und Clubfahrzeugen, die das Wochenende in eine lebendige Zeitreise verwandelten.

Seit seiner Premiere im Jahr 1964 gilt der Grand Prix de l’Âge d’Or als das älteste historische Motorsport-Meeting Frankreichs. Die Jubiläumsausgabe würdigte diese Geschichte mit acht abwechslungsreichen Starterfeldern, die das automobile Spektrum von den 1950er-Jahren bis 1981 abdeckten. Auf dem anspruchsvollen Kurs inmitten der burgundischen Hügel kämpften Fahrzeuge aus der goldenen Ära des Motorsports um Platzierungen – darunter klassische GTs, Langstrecken-Prototypen, historische Formelrennwagen und Tourenwagen.

Ein besonderes Highlight bot der Auftritt der Historic Grand Prix Car Association (HGPCA), die mit ihren Formel-1-Fahrzeugen aus der Zeit vor 1960 echtes Grand-Prix-Feeling auf die Strecke brachte. Die Läufe am Samstag und Sonntag zeigten eindrucksvoll, dass diese alten Monoposti nichts von ihrer Faszination eingebüßt haben – ganz im Gegenteil: Der Sound, die Dynamik und die Nähe zur Technik sorgten für Gänsehautmomente auf den Tribünen.

Die 60. Ausgabe des Grand Prix de l’Âge d’Or war nicht nur eine Hommage an die großen Zeiten des Motorsports, sondern auch ein Fest für alle, die Benzin im Blut haben. Zwischen Ölgeruch und Octane-Nostalgie wurde einmal mehr deutlich: Wahre Legenden altern nicht – sie fahren einfach weiter.

WHEN THE TRACK BRINGS LEGENDS BACK TO LIFE
60 Years of the Grand Prix de l’Âge d’Or at Circuit Dijon-Prenois

For three unforgettable days, the legendary Circuit Dijon-Prenois pulsed with the sound and soul of classic motorsport. The 60th edition of the Grand Prix de l’Âge d’Or transformed the historic venue into a vibrant celebration of racing heritage. Nearly 20,000 spectators came to witness 280 historic race cars in full flight, accompanied by over 500 collector and club vehicles that turned the paddock into a rolling museum.

First held in 1964, the Grand Prix de l’Âge d’Or is France’s oldest historic motorsport meeting—and its anniversary edition more than lived up to that legacy. Eight diverse grids, covering the 1950s through to 1981, brought the circuit alive with wheel-to-wheel battles, mechanical symphonies, and moments that recalled the golden age of racing. From Grand Tourers to endurance prototypes, vintage single-seaters and touring cars, every category added its own chapter to this living history.

A standout guest appearance came from the Historic Grand Prix Car Association (HGPCA), whose pre-1960 Formula 1 cars delivered truly spine-tingling action. Their races on Saturday and Sunday offered a visceral connection to a bygone era—raw, fast, and unfiltered. For many, it was the weekend’s emotional high point.

The 60th Grand Prix de l’Âge d’Or was more than a tribute to the past—it was a celebration of motorsport’s enduring spirit. Amid the scent of oil and the roar of heritage engines, one thing became clear: true legends never fade—they just keep racing.

Spa Classic 2025

Spa Classic 2025 – Regen, Radau und Rennsportromantik

Spa-Francorchamps im Juli – wer glaubt, er bekomme hier Sommer, der kennt die Ardennen schlecht. Statt Sonne satt gab’s zur Spa Classic 2025 reichlich Wasser von oben. Doch echte Motorsportfans lassen sich davon nicht beeindrucken – im Gegenteil: Gerade das macht Spa aus. Unberechenbar, dramatisch, großartig.

Die 13. Ausgabe der Spa Classic, organisiert von Peter Auto, bot einmal mehr eine einzigartige Mischung aus Motorsportgeschichte, Gänsehautmomenten und entspanntem Festivalfeeling. Über 25.000 Besucher kamen an diesem Wochenende an die legendäre Strecke, die von vielen als die schönste der Welt bezeichnet wird. Und sie wurden nicht enttäuscht – auch wenn sie öfter zum Regencape als zur Sonnenbrille greifen mussten.

Ardennenwetter: Typisch Spa

Was diese Veranstaltung so besonders macht, ist nicht nur die fantastische Kulisse mit ihren schnellen Kurven, Höhenunterschieden und ikonischen Abschnitten wie Eau Rouge/Raidillon, sondern vor allem die Tatsache, dass hier echte Rennwagen aus sechs Jahrzehnten auf die Strecke gehen – bei jedem Wetter. Und das war 2025 so abwechslungsreich wie das Teilnehmerfeld selbst: Trockene Trainings, nasse Qualifyings, halbtrockene Rennen mit rutschiger Ideallinie. Reifenstrategen kamen voll auf ihre Kosten.

Gruppe C – die Könige im Regen

Ein absolutes Highlight war der Auftritt der Gruppe C, jener legendären Langstrecken-Kategorie der 1980er und frühen 90er Jahre. Porsche 962C, Nissan R90CK, Sauber-Mercedes – das Feld war nicht nur klanglich ein Donnerwetter, sondern auch optisch eine Zeitreise in die goldene Ära von Le Mans. Trotz schwieriger Bedingungen lieferten sich die Fahrer spannende Duelle und beeindruckten mit sauberem Fahrstil, Präzision – und gelegentlichen Drift-Einlagen.

Das längste Rennen: Die Spa 2 Hours

Der sportliche Höhepunkt des Wochenendes war das Langstreckenrennen über zwei Stunden – die „Spa 2 Hours“ –, in dem Tourenwagen und GTs bis Baujahr 1976 gegeneinander antraten. Bei abtrocknender Strecke und fallender Dämmerung entwickelte sich ein echtes Strategiespiel: Wer kommt wann zum Fahrerwechsel? Slicks oder Regenreifen? Wie viel Grip ist noch da in Blanchimont? Es war einer dieser Momente, in denen Motorsport zur Kopfsache wird – und genau das lieben wir doch so.

Motorsport zum Anfassen

Wer durch das offene Fahrerlager schlenderte, traf auf entspannte Stimmung, ölverschmierte Hände und faszinierende Fahrzeuge: Ford GT40, Porsche 917K, Ferrari 512 BBLM, BMW 3.0 CSL, Lola T70 – allesamt nicht hinter Glas, sondern mitten im Geschehen. Die Teams schraubten offen, erklärten, diskutierten – und machten damit Motorsport erlebbar wie er sein sollte: nahbar, ehrlich und laut.

Familienfest mit Benzin im Blut

Auch abseits der Strecke wurde einiges geboten. Clubfahrzeuge aus ganz Europa präsentierten sich entlang des Fahrerlagers, Foodtrucks dufteten nach Frites, Popcorn und Pulled Pork, und für Kinder gab’s Entenangeln, Fotowände, Karussells und sogar Oldtimer zum Anfassen. Die Mischung aus Festival und Racing funktioniert – Spa Classic ist Motorsport für die ganze Familie.

Fazit: Spa im Regen? Gern wieder!

Wer dieses Wochenende erlebt hat, der weiß: Die Spa Classic ist kein Hochglanz-Event, sondern gelebte Leidenschaft auf einer der forderndsten Rennstrecken Europas. Das Wetter? Ja, nass war’s. Aber genau das machte es so besonders. Wahre Klassiker glänzen auch im Regen.

Ich für meinen Teil war klatschnass, müde, durchgefroren – und restlos begeistert. Spa Classic 2025 war für mich ein Fest der Sinne: Motorenlärm, Regenreifen, nasser Asphalt – und mittendrin eine Community, die ihre Leidenschaft lebt.

Und eines ist sicher: 2026 bin ich wieder dabei.

Spa Classic 2025 – Rain, Roars and Racing Romance

July in Spa-Francorchamps – if you’re expecting summer here, you clearly don’t know the Ardennes. Instead of sunshine and heat, the Spa Classic 2025 brought plenty of what Spa does best: unpredictable weather, sudden downpours, and an atmosphere you won’t forget.

The 13th edition of Spa Classic, organized by Peter Auto, once again delivered a perfect blend of motorsport history, goosebump moments, and relaxed festival vibes. Over 25,000 spectators made their way to this iconic track, often referred to as the most beautiful in the world – and they were rewarded, even if they reached for rain ponchos more often than sunglasses.

Classic Spa Weather – And We Love It

What makes this event truly special isn’t just the incredible setting with fast corners, elevation changes and legends like Eau Rouge and Blanchimont. It’s the fact that genuine race cars from six decades take to the track here – no matter the weather. And this year, the skies gave us the full Ardennes experience: dry practice sessions, wet qualifying, damp races with a slippery racing line. Tire choices became an art form.

Group C – Kings of the Rain

A major highlight of the weekend was the appearance of the Group C prototypes – those legendary endurance racers of the 1980s and early ’90s. Porsche 962C, Nissan R90CK, Sauber-Mercedes – not just a thunderous soundtrack, but a visual tribute to the golden age of Le Mans. Despite the tricky conditions, the drivers put on an impressive show, combining precision, bravery and – occasionally – some stylish opposite lock.

The Spa 2 Hours – Strategy and Skill

The sporting highlight of the event was the Spa 2 Hours endurance race, featuring GT and touring cars built before 1976. With a drying track and fading daylight, it became a battle of tactics and timing. When do you switch drivers? Slicks or wets? How much grip is left through Blanchimont? It was one of those races where strategy mattered just as much as speed – and that’s exactly why we love this kind of motorsport.

Racing You Can Touch

Walking through the open paddock, you were immersed in a sea of atmosphere: relaxed teams, greasy overalls, stunning machinery. Ford GT40s, Porsche 917Ks, Ferrari 512 BBLMs, BMW 3.0 CSLs, Lola T70s – not behind glass, but running, rumbling, and within reach. Mechanics were wrenching, fans were chatting, kids were wide-eyed. This is how racing should be: raw, real and right there.

Family Fun with the Smell of Fuel

Away from the track, the fun continued. Hundreds of club cars lined the paddock roads, food trucks offered Belgian frites, pulled pork and raclette, and kids could enjoy duck fishing, carousels, photo booths and vintage-themed activities. It’s what makes Spa Classic more than a race weekend – it’s a festival with fuel in its veins.

The Verdict? Bring On the Rain!

If you were there, you know: Spa Classic isn’t about perfect weather – it’s about passion. The track is legendary, the cars are icons, and the people… well, they’re the kind of motorsport fans who smile through the rain and cheer even louder when the conditions get tough.

I left wet, tired, cold – and completely blown away. Spa Classic 2025 was a celebration of everything that makes historic racing magical: roaring engines, slippery tarmac, tire smoke in the rain – and a community that lives and breathes this world.

And one thing’s for sure: I’ll be back in 2026.

 Vernasca Silver Flag – 2025

Mein erstes Mal Vernasca Silver Flag – 2025

Schon lange hatte ich von ihr gehört – der Vernasca Silver Flag, dieser legendären Huldigung rollender Geschichte mitten in der Emilia-Romagna. Alte Freunde hatten geschwärmt, Bilder geschickt, mir Anekdoten erzählt von blitzenden Chromteilen, Ölgeruch in der Morgensonne und italienischem Lebensgefühl zwischen Haarnadelkurven. 2025 sollte es für mich endlich so weit sein.

Ich stand also frühmorgens am Startpunkt in Castell’Arquato – ein mittelalterliches Juwel auf einem Hügel, in dem sich Geschichte förmlich in jedem Pflasterstein sammelt. Die Luft vibrierte schon, noch bevor der erste Motor lief. Man spürte: Dies war keine gewöhnliche Oldtimer-Veranstaltung. Die Vernasca Silver Flag ist ein „dynamischer Concours“ – kein Rennen, aber auch kein Schaulaufen mit Stehzeug. Hier geht es ums Fahren. Um das Erleben. Um Bewegung als Ehrung der Technik.

Die Strecke nach Vernasca ist seit 1953 dieselbe, 8,5 Kilometer durch das liebliche Val d’Arda, gesäumt von Bäumen, kleinen Dörfern und unzähligen begeisterten Zuschauern. Wer hier fährt, fährt nicht nur eine kurvige Bergstraße – er fährt durch die Zeit.

2025 stand die Veranstaltung ganz im Zeichen eines außergewöhnlichen Motorsportjahres: 1975. Die Italiener hatten damals alles gewonnen, was es zu gewinnen gab – Ferrari holte den Formel-1-Titel mit Niki Lauda, Lancia dominierte die Rallye-Welt mit dem Stratos, Alfa Romeo siegte in der Markenweltmeisterschaft der Tourenwagen, und selbst Fiat mischte ganz vorne mit. Italienische Ingenieurskunst auf dem Höhepunkt. Und genau das war der rote Faden dieses Wochenendes.

Schon beim ersten Rundgang über das Fahrerlager spürte ich, wie besonders dieses Thema gewählt war. Überall standen herrlich restaurierte Zeitzeugen dieser Ära: ein originaler Lancia Stratos HF mit Martini-Streifen, der 33 TT 12 von Alfa – und sogar ein Fiat Abarth 131 Rallye in voller Monte-Carlo-Montur. Allesamt fahrbereit, mit sanft blubbernden Motoren, bereit, die Straße zurückzuerobern.

Ich durfte als Beifahrer mit meinem alten Jaguar XK an den Start rollen. Die Technische Abnahme verlief so italienisch entspannt, wie man es sich erhofft hatte: Ein freundliches Nicken, ein paar neugierige Blicke unter die Haube, dann ein „Perfetto – ci vediamo alla partenza!“

Der Moment, in dem wir uns am Start einreihte, war magisch. Vor uns ein Ferrari hinter uns ein Lancia. Ich fühlte mich plötzlich nicht wie in einem Oldtimer-Event, sondern wie mitten in einer Szene aus einem historischen Film. Die Straße gehörte uns, und der Applaus der Menschen am Straßenrand war ehrlich, laut und voller Liebe zur Materie.

Die Fahrt selbst war… schwer in Worte zu fassen. Der Klang des Jaguar-Motors, das Spiel mit dem Gas, der Blick in die grüne Weite – und dazu dieses Wissen: Du bist Teil einer lebendigen Geschichte. Keine Vitrine, kein Museum. Das hier ist echtes Fahren. Und es zählt.

Am Ziel in Vernasca wartete der Marktplatz mit tosendem Applaus, Espresso und warmen Focaccia-Stücken. Man umarmte sich, fachsimpelte, bewunderte die Patina der anderen Fahrzeuge und sog diesen einzigartigen Geist auf, der diese Veranstaltung so besonders macht: Eine Mischung aus Motorsport, Dolce Vita und echtem Enthusiasmus.

Am Ende des Wochenendes war ich nicht nur ein Teilnehmer der Vernasca Silver Flag 2025 – ich war infiziert. Mit dem Virus der Leidenschaft, das all diese Menschen hier verband. Und ich wusste: Das war mein erstes Mal. Aber sicher nicht mein letztes.

My First Time at Vernasca Silver Flag – 2025

I had heard about it for years – the Vernasca Silver Flag, that legendary tribute to rolling history in the heart of Emilia-Romagna. Old friends had raved about it, sent me photos, told me anecdotes of gleaming chrome, the smell of oil in the morning sun, and the Italian joy of life curling through hairpin bends. In 2025, it was finally my turn.

So there I was, early in the morning at the starting point in Castell’Arquato – a medieval jewel perched on a hill, where history seems to seep from every cobblestone. The air was already buzzing, even before the first engine fired up. You could feel it: this wasn’t just another classic car event. The Vernasca Silver Flag is a dynamic concours – not a race, but certainly not a static parade either. This is about driving. About experiencing. About movement as a tribute to engineering.

The route to Vernasca has remained unchanged since 1953 – 8.5 kilometers through the idyllic Val d’Arda, lined with trees, small villages, and countless enthusiastic spectators. Whoever drives here doesn’t just tackle a winding mountain road – they travel through time.

In 2025, the event paid homage to a truly extraordinary motorsport year: 1975. Back then, Italy won everything there was to win – Ferrari clinched the Formula 1 title with Niki Lauda, Lancia dominated the rally scene with the Stratos, Alfa Romeo triumphed in the Touring Car Championship, and even Fiat joined the winners’ circle. Italian engineering at its peak. And that was the central theme running through the entire weekend.

From the very first walk through the paddock, I could feel how perfectly chosen this theme was. Everywhere I looked stood beautifully restored icons of that era: an original Lancia Stratos HF in Martini livery, the Alfa 33 TT 12 – even a Fiat Abarth 131 Rally in full Monte Carlo trim. All fully operational, engines gently burbling, ready to reclaim the road.

I had the privilege of taking part as a co-driver in my old Jaguar XK. The technical inspection was as relaxed and Italian as one could hope: a friendly nod, a few curious glances under the hood, then a cheerful, “Perfetto – ci vediamo alla partenza!”

The moment we lined up at the start was magical. Ahead of us a Ferrari, behind us a Lancia. Suddenly, I didn’t feel like I was at a vintage car event – I felt like I had stepped into a scene from a historical film. The road was ours, and the applause from the crowd lining the course was genuine, loud, and full of love for the machines.

The drive itself… is hard to put into words. The sound of the Jaguar engine, the play with the throttle, the view into the lush green valley – and the awareness: you’re part of living history. Not a display case, not a museum. This is real driving. And it matters.

At the finish in Vernasca, the town square greeted us with thunderous applause, espresso, and warm focaccia. People embraced, exchanged stories, admired the patina on each other’s cars, and soaked up the unique spirit that makes this event so special: a blend of motorsport, dolce vita, and genuine passion.

By the end of the weekend, I wasn’t just a participant in Vernasca Silver Flag 2025 – I was hooked. Infected by the passion that connects all who come here. And I knew: this was my first time. But definitely not my last.